Eugen Mezler ist am 12.April.1849 in Bonlanden bei Stuttgart geboren und starb 1916 in Stuttgart-Degerloch. Er war einer von zwei Söhnen von Georg Mezler und Rosina Hamma. Sein Vater war Volksschullehrer. Eugen legte auf dem katholischen Knabenkonvikt in Rottweil seine Reifeprüfung (Abitur) ab und studierte Rechtswissenschaft. Er und sein Bruder wurden beide Rechtsanwalt, der eine in Ulm, Eugen in Ravensburg.
Als 21jähriger nahm er im Taumel der allgemeinen nationalen Begeisterung am Krieg gegen die Franzosen 1870/71 teil. 1874 heiratete er Elise Krauss. Ein Jahr später bekam sie eine Tochter, Elisabeth Mezler. Nach dieser Geburt starb seine Frau tragisch im Kindbett. Ab 1877 war Eugen Mezler ein hochangesehener, vermögender Rechtsanwalt in Ravensburg. Dort wohnte er bis 1910. In Nonnenhorn besaß er noch eine Villa am Bodensee. Später heiratete er, ein Katholik, eine Protestantin und gründete deshalb mit anderen liberalen Bürgern 1887 für sein einziges Kind Elisabeth eine private Mädchenschule, die konfessionsungebunden war: gleichermaßen für Katholiken, Protestanten und Juden. 1894 heiratete seine einzige Tochter den letzten königlichen württembergischen Justizminister Carl Mandry. 1910 verlor Eugen Mezler, infolge einer geleisteten Bürgschaft für einen Freund, sein komplettes Vermögen. Nach diesem schweren Vorfall lebte er völlig zurückgezogen in Stuttgart-Degerloch bei seiner Tochter, der Familie Mandry. Dort starb er 1916, vermutlich an den Folgen eines Schlaganfalls. Begraben wurde er auf dem Stuttgarter Waldfriedhof. Das Grab ist inzwischen aufgehoben – 1962 legte die Schule dem Gründer noch einen Ehrenkranz zum 75jährigen Schuljubiläum auf sein Grab. Auch das Grab von Elisabeth und Carl Mandry und deren jüngsten Sohn Werner ist dort bereits aufgehoben.
Tabea Heilig Kl. 7